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Der Circle: Roman, by Dave Eggers
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Pressestimmen
»Dave Eggers gelingt es mit seinem Buch Der Circle, das von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde, das Kunststück, alle Generationen anzusprechen [...].« (Magazin für Kinder und Jugendliteratur)
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Dave Eggers, geboren 1970, ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren. Sein Werk wurde mit zahlreichen literarischen Preisen ausgezeichnet. Sein Roman »Der Circle« war weltweit ein Bestseller. Der Roman »Ein Hologramm für den König« war nominiert für den National Book Award, für »Zeitoun« wurde ihm u.a. der American Book Award und der Albatros-Preis der Günter-Grass-Stiftung verliehen. Eggers ist Gründer und Herausgeber von McSweeney’s, einem unabhängigen Verlag mit Sitz in San Francisco. Dave Eggers stammt aus Chicago und lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Nordkalifornien.
Produktinformation
Taschenbuch: 560 Seiten
Verlag: KiWi-Taschenbuch (8. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462048546
ISBN-13: 978-3462048544
Originaltitel: The Circle
Größe und/oder Gewicht:
12,6 x 3,4 x 19,1 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
3.5 von 5 Sternen
615 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 6.608 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Normalerweise schreibe ich keine Reviews mehr für Sachen, die schon Hunderte reviewt haben, sondern eher etwas für Sachen, die kaum einer kennt. Aber da meine Meinung abweicht - sowohl von vielem Negativem als auch vielem Positiven, was ich hier lese -, schmeiße ich meine zwei Cent dazu. Einerseits finde ich nicht, dass es sich um ein besonders anspruchsvolles Buch handelt. Es ist leicht zu lesen, und die Charaktere sind flach, von der neidischen Karrieretussi Annie bis zu dem mysteriös herumschleichenden Außenseiter Kalden. Mae hat mit Letzterem unmotivierte Intimszenen, die für die Handlung völlig unnötig sind. Das hat etwas Aufgesetztes nach dem Motto "in einem modernen Roman wollen wir tabulos sein", was aber den Roman trivialisiert und seiner politischen Intention schadet. Apropos Politik: die Darstellung von Politikern als dubiosen Figuren, die am liebsten unter Ausschluß der Öffentlichkeit mauscheln, stammt aus der untersten Schublade der Klischeekiste. Subtil ist anders.Andererseits stimme ich nicht mit hier oft zu lesender Kritik überein, der Roman sei "vorhersehbar" und die Protagonistin "naiv". Ich würde hier die Worte "unausweichlich" und "gutgläubig" bevorzugen, denn der Autor lässt bewusst von Anfang an seine Hauptfigur in eine Katastrophe steuern, und dafür ist ihre fehlende Vorstellungskraft, dass ihre Idole Schaden anrichten könnten, maßgeblich, also im Sinne der Geschichte erforderlich, und solche Leute gibt's garantiert genug, auch wenn man sie nicht mögen muss. Sowohl der Handlungsablauf als auch die Wahl der Hauptfigur sind konsequent. Also kurzum: brisantes Thema, Umsetzung mit Stärken und Schwächen = gemischte Gefühle, mittlere Punktwertung.
Wenn jemand in seiner Rezension die Hauptprotagonistin falsch schreibt und den halben Roman spoilert, ist das bezeichnend für so manche negative Kritik hier, die mir schleierhaft ist (aber vielleicht wiedererkennen sich manche FB- und Überwachungsfans im Buch). 3-Satz-Rezensionen sollten sowieso verboten werden, denn genau wegen solcher kommen wir ernsthaften RezensentInnen in Verruf und genau wegen solcher werden viele potenzielle LeserInnen immer wieder abgeschreckt. Wenn jemandem der Schreibstil nicht gefällt, möge er oder sie das bitte begründen, dieser ist nämlich tadellos. Ich habe den Circle, der keine Science Fiction ist, verschlungen. Und stimme ausnahmsweise mit den auf der Rückseite des Buches gedruckten Meinungen des Feuilletons überein: Diese Roman beschreibt auf den Punkt den Weg auf dem wir uns befinden und es sollte wirklich von allen Menschen gelesen werden, die jetzt noch in einer gutgläubigen Naivität meinen, allgemeine Überwachung wäre der Heilsbringer, und nicht nur von denen (liebe Grüße an rechtspopulistische Parteien). Dave Eggers ist nicht der Erste, der diesen gruseligen Weg zu Ende denkt, aber er macht es auf herrliche subtile stille Art und lässt uns LeserInnen aus Maes personaler Erzählperspektive teilhaben, wie alles langsam aber sicher eskaliert. Genauso stilistisch hervorragend umgesetzt zeigt uns der Autor, wie sich das Denken Maes verändert - es spiegelt sich darin die Gehirnwäsche wieder, der so viele Menschen jeden Tag in den weiten des (nur allzu oft unsozialen) Netzes (möglicherweise in ihren Bubbles) erliegen.Die erwähnte Hauptprotagonistin Mae ist ein etwas naives Mädl frisch aus dem Schoß der Uni entlassen und es zieht sie hinaus in die Schöne Neue Welt. Ihre Freundin Annie hilft ihr, in eines der riesigen nahezu monopolistischen Internetunternehmen einzusteigen, die nicht zufällig an die Großen der Jetztzeit erinnern. In ihrer blinden Euphorie, die sich bei allen Menschen über dem gesamten so genannten Campus ausbreitet wie eine Spinne, und umgeben von message control, erliegt Mae - manchmal leider allzu willig - sukzessive den Versprechen der vermeintlichen Heilsbringer: Eggers verwendet und karikiert beängstigend gut die Sprache und die Phrasen der Verführer, wenn er diese sprechen und Mae denken lässt. Alle verlieren ihren Bezug zur Realität sowie ihre Menschlichkeit, wie es gerade tatsächlich bei vielen Menschen geschieht.Ich weiß noch als das Internet als der Weg zur glücklichen egalitären, auf ewig demokratisch-liberalen Menschheit galt - das ist es längst nicht mehr. Und wenn es so weitergeht, wenn wir nicht aufpassen und nicht wachsam sind, steht uns ein Ende in grenzenloser Gläsernheit bevor. Zumindest ich schaue nicht erst seit "The Circle" mein "Smartphone" jeden Tag leicht angewidert an. Ist jeder Fortschritt wirklich immer gut? Lassen sich manche Tendenzen wirklich nicht aufhalten, auch wenn sie noch so besorgniserregend sind? Eggers kann auf diese Fragen keine absoluten Antworten liefern, aber er zeigt zumindest höchst lesenswert, wo es hingehen könnte, wenn wir uns so "weiterentwickeln" wie bisher.
obwohl die Thematik an sich sehr viel Potential und an sich schon spannend ist. An vielen Stellen im Buch ist mir aufgefallen, dass Gedankengänge, Handlungsstränge und Personen zwar eingeführt, aber eben nicht zu Ende geführt werden. So bleiben viele Personen reine Statisten, manche Handlungsstränge enden ohne irgendeine weitere Erwähnung im Nichts und teilweise hatte ich das Gefühl, dass der Autor einfach Seiten füllen muss und sich Kleinigkeiten (gefühlt) ewig in die Länge ziehen. Die Protagonistin Mae wurde mir in ihrer Sprunghaftigkeit, Wankelmütigkeit und (ein anderer Rezensent schrieb es sehr treffend:) simplen "Naivität" zunehmend unglaubwürdig. Vielleicht wollte der Autor einen zunehmend narzisstischen Charakter mit ihr beschreiben. Aber leider bleibt Mae, wie eigentlich auch alle anderen Personen, viel zu sehr oberflächlich. Oberflächlich und konstruiert ist leider auch meine Empfindung zu vielen anderen Gegebenheiten in diesem Roman.Leider ein Reinfall, obwohl die Thematik ein brennendes Thema unserer Zeit ist.Aber vielleicht ist dieses Buch genau das, was es sein will: Unentschieden, unsympathisch, unzufrieden - unfertig. Denn schreibe ich diese Rezension nicht gerade auf einer Plattform, die eigentlich genau das macht, was in " The Circle" so gepriesen und gleichzeitig verdammt wird?
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